Die Christoph-von-Schmid-Schule verabschiedete ihren 70. Abschlussjahrgang
Aufbruch ins Leben
Die Christoph-von-Schmid-Schule verabschiedete ihren 70. Abschlussjahrgang
„Die 70er-Jahre“ – so lautete das Motto, das sich der Abschlussjahrgang 2023 an der Realschule Thannhausen für seine Entlassfeier gewählt hatte. Dabei hatten sie zwar auch das wilde Jahrzehnt von Hippies und Flower-Power im Sinn, aber eben auch die Tatsache, dass vor 70 Jahren die Geschichte ihrer Schule begonnen hat.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Konrektor Peter Volkert gratulierten die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab, Thannhausens Bürgermeister Alois Held sowie die Vorsitzende des Elternbeirats, Tina Starcke, den Absolventen zum Erreichten und verbanden dies mit der Aufforderung, sich mit frischem Mut den Herausforderungen des neuen Lebensabschnitts zu stellen.
Direktor Frank Decke griff in seiner Rede das Motto des Abends auf. Im Jahre 1953 seien zum ersten Mal in der damaligen „Staatlichen Mittelschule für Knaben“ die Absolventen verabschiedet worden. Damals wie heute Vorreiter in Sachen Modernität, habe es in Thannhausen bereits seit 1951 auch eine „Mädchenabteilung“ gegeben; natürlich streng separiert von den Knaben. Zeitgleich erfuhr Thannhausen die Erhebung zur Stadt. Die 70er-Jahre, so Decke weiter, seien eine Zeit des Wandels, der Aufbruchsstimmung und des Aufbegehrens gegen etablierte Normen gewesen. Eine Ära der Freiheit und des Selbstfindungsprozesses habe damals begonnen, und ausgegangen sei das Ganze von der Jugend. Der Schulleiter schlug den Bogen zur Gegenwart. Die Realschule Thannhausen habe stets den Fokus darauf gelegt, junge Menschen zu ermutigen, ihre eigene Stimme zu finden und sich selbstbewusst auszudrücken. Decke wandte sich an die Absolventen: „In den vergangenen Jahren habt ihr nicht nur Wissen erworben, sondern auch wichtige soziale und emotionale Fähigkeiten entwickelt. Ihr habt gelernt, Herausforderungen anzunehmen, aus Fehlern zu lernen und als Gemeinschaft zu wachsen. Kann man für die Zukunft besser gerüstet sein?“ Und Herausforderungen gab es wahrlich genug. Der Schulleiter erinnerte an die fast schon vergessenen Jahre der Pandemie und an die besonderen Umstände für Lehrer und Schüler, die der Um- und Neubau der Schule mit sich bringt. Der Lohn dafür werde aber eine moderne Schule mit vielen Freiräumen für die Schülerinnen und Schüler sein, in der ihre Lehrkräfte sie auf die zukünftigen Entwicklungen vorbereiten.
„In den 70ern ging es um Veränderung“, so Decke am Ende, „um den Glauben an die Zukunft und um den Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Nehmt diese Inspiration mit in euer weiteres Leben und gestaltet es nach euren Vorstellungen.“
Die beiden Schülersprecherinnen Laura Alznauer und Sophia Bersch begannen ihre Rede mit einem Zitat von Nelson Mandela: „Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“ Gekonnt und kurzweilig ließen sie dann sechs Jahre Schulzeit Revue passieren. Neben dem Stolz auf das Erreichte dankten sie besonders denen, die ihnen diesen Abend ermöglicht hatten: ihren Lehrern und ihren Eltern. Im Vordergrund standen dabei die Klassleiter der diesjährigen Zehnten: Frau Feil, Herr Oczipinsky, Frau Gerstmayer, Herr Breu und Frau Walter. Sie alle erhielten im Anschluss von ihren Klassen ganz persönliche Abschiedsgeschenke.
Bei der anschließenden Zeugnisübergabe fand auch die Auszeichnung der Schulbesten statt. „Leistung muss sich lohnen“, betonte Markus Tschanter als Vertreter der Raiffeisenbank Thannhausen. Wie bereits in den vergangenen Jahren hatte die Bank die Geldpreise für diesen Zweck gespendet. Die Geehrten waren:
10 D Anna Schuster: 1,08 (Schulbeste)
10 A Jamilah Grohs: 1,09
10 A Ronja Haab: 1.36
10 C Renata Toth: 1,36
10 C Cathleen Schuster: 1,40
10 A Tim Scherer: 1,45
10 B Celina Krimbacher: 1,50
Das war aber nur die „Spitze“ des Eisbergs. 26 Schülerinnen und Schüler hatten die „Eins“ vor dem Komma.
Frank Decke dankte im Anschluss allen Beteiligten der Schulfamilie für ihre Arbeit, ganz besonders Rainer Steber, der mit dem Schulorchester die Feier musikalisch umrahmt hatte, sowie Kathrin Michaelis (Gesamtorganisation und Leitung) und Heike Lenz (Gestaltung).
Dann begaben sich die glücklichen Absolventen ins Freie, wo durch den Direktor die schon traditionelle „Freisprechung“ erfolgte: „Hiermit ist eure Schulzeit zu Ende!“ Unter dem Jubel von Schülern und Eltern stiegen Luftballons in den Nachthimmel. Ein bewegender Abend ging zu Ende.
Text: Wolfgang Werz
Bilder: Foto-AG der Realschule
Bildunterschrift: Das Bild zeigt in der hinteren Reihe v.l.n.r.: Direktor Frank Decke, Bürgermeister Alois Held, Markus Tschanter, Monika Wiesmüller-Schwab.
Vordere Reihe: Anna Schuster, Celina Krimbacher, Tim Scherer, Cathleen Schuster, Renata Toth, Ronja Haab, Jamilah Grohs